Die Chemie des Kochens
Ich wurde mal gefragt, was ich denn so mache. Das ist eine relativ übliche Frage, wenn man denn so jemanden kennen lernen möchte. Ich antwortete (ist halt schon ne Weile her)”Ich studiere Angewandte Chemie”. Meistens waren die Reaktionen vorhersehbar entweder “wäh, Chemie! Das habe ich ja schon so schnell wie möglich abgewählt” oder “Boah, cool!”. Die Reaktion die ich da bekam war: “oh, dann kannst du bestimmt auch gut kochen”.
Huh? Das ist mal eine interessante Schlussfolgerung. Zu dem Zeitpunkt hat sich meine Kochkenntnis auf: Kartoffelsalat, Nudelsalat, Pizza und diverseste Maggi-Fix-Päckchen beschränkt. Backen dagegen war super und ich mochte es richtig gerne. Aber kochen? Nicht wirklich.
Inzwischen koche ich auch ganz gerne, habe aber festgestellt, dass Backen den chemischen Vorschriften sehr viel näher kommt als Kochen. Warum? Wegen den Mengenangaben. Kleines Beispiel
Eine klassische chemische Vorschrift wie man sie im Studium bekommt ist zB von der Uni Heidelberg
Dinatrium-TrithionatNa2S3O6Chemikalien:3,125 g Na2S2O3· 5 H2O (0,0125 mol)2,5 mL 30 %ige H2O25 mL EthanolArbeitsvorschrift:Zu einer Lösung von 3,125 g Na2S2O3·5 H2O in 2,5mL Wasser lässt man unter dauerndem starken Rühren (Rührmotor)2,5mL 30 %iges H2O2 langsam zutropfen, wobei durch gute Kühlung mit Eiswasser die Temperatur zwischen 0 und 10°C zu halten ist.Nach kurzem Stehen reagiert die Flüssigkeit neutral; eine Probe bleibt beim Ansäuern klar. Durch starke(!) Abkühlung in einer Eis/Kochsalz-Mischung lässt sich fast das gesamte Na2SO4·10 H2O abscheiden. Man saugt schnell ab und lässt das Filtrat in Ethanol einfließen.Es fällt sofort wasserfreies Na2S3O6aus, das abgesaugt und an der Luft getrocknet wird.Eigenschaften: durchsichtige, tafelförmige Kristalle
200g Doppelrahmfrischkäse
60g Zucker
1 Eigelb (Gr. M)
1 TL flüssiges Vanillearoma
alles mit den Schneebesen des Rührgeräts in einer Schüssel gut schaumig rühren und beiseite stellen.200g Mehl
200g Zucker
30g Kakao
1/2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
1/4 TL Salz
in einer anderen Schüssel mischen250ml Wasser
80ml neutrales Öl (z.B. Sonnenblume)
1 TL Weissweinessig
mischen und langsam zu den trockenen Zutaten geben. Nur so lange unterrühren, bis alles so gerade eben verrührt ist. (Der Teig sieht eher aus wie Schokoladencrème als wie ein Teig. Macht aber nix)Den dunklen Teig in die Mulden einer mit (je zwei) Papierförmchen ausgelegten Muffinform geben. Dann die Frischkäsemasse mit einem Teelöffel jeweils mittig darauf verteilen. (Idealerweise versucht man, aus der Frischkäsemasse eine Art “Kugel” zu machen, die dann in der flüssigen dunklen Masse “schwimmt”)Backen: 175°C, 25 – 30 min. OfenmitteVor dem Servieren leicht mit Kakao bestäuben. (Hab ich aber nicht gemacht)

1 Hokkaido
ca. 2 Kartoffeln
ca. 3 Karotten
1 Zwiebel
1-2 Zehen Knoblauch (nach Belieben)
Gemüsebrühe
Gewürze wie Ingwer, Curry (am besten mit viel Cumin und Kurkuma, sonst extra hinzugeben), Chili, Pfeffer, Muskat
1 Becher SchmandGemüse würfeln – zunächst Zwiebel in etwas Öl galsig dünsten. Dann das Gemüse, also Kürbis, Karotten und Kartoffeln, hineingeben und kurz anschmoren. Knoblauch hinzu. Mit Gemüsebrühe aufgießen (Menge variabel – je nach Gemüsemasse).
Wichtig: Ingwer, Chili und Curry schon hinzu geben, damit der Geschmack am Ende gut durchkommt. Alles einkochen lassen und anschließend pürieren.
Achtung: Wenn noch arg viel Flüssigkeit im Topf ist, vor dem Pürieren etwas abgießen und aufbewahren und nach Belieben nach dem Pürieren wieder hinzufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Endgültig abschmecken mit den oben genannten Gewürzen.
Einen Becher Schmand hinzufügen – fertig!
Dazu passt Brot und wer mag kann auch Kürbiskerne anrösten.