Jetzt gibt’s was auf die Ohren
und zwar keine Musik diesesmal.
Nachdem ich gezwungenermassen wenig Zeit vor dem Rechner verbringen darf und auch sonst nicht wirklich rumsitzen darf, habe ich mir angewöhnt bei den Arbeiten die so im Haushalt anfallen Hörbücher zu hören (ausser beim Bügeln, da gucke ich Fernsehserien). Leider bin ich mit dem Finden von neuen Hörbüchern teilweise ähnlich überfordert wie mit dem Finden von neuen Büchern oder neuer Musik. Ich bin also eigentlich auf Empfehlungen angewiesen. Auch muss ich dann die Stimme mögen, die Geschichte spannend genug vorgetragen werden damit ich dran bleibe. Dranbleiben kann ich lesend meistens besser, weil ich beim Zuhören bei Desinteresse anfange zu Lesen, während ich beim Frühstück ohne Probleme die Cornflakespackung lesen kann. Irgendwie gehen daher Krimis und Thriller am besten. Oder liegt das daran, dass die einfacher zu finden sind und sie aufgrund der Struktur der Geschichte meistens eh schon besser zum “Dranbleiben” sind?
Wie auch immer. Ich habe zusätzlich zu den Hörbüchern etwas für mich Neues gefunden: Podcasts.
Bisher dachte ich immer, dass ich das eher langweilig finden würde. Sowas wie Informationsradio. Das mag ich meistens nicht so gerne und habe daher lieber Musik gehört. Aber.
Letzten Sommer ist eine Serie gestartet auf die wohl einige recht lange gewartet haben und ich hatte befürchtet, dass das, wenn das jemand macht, es nur schlecht gehen kann. Auch das Plakat hatte mich nicht wirklich überzeugt. Andererseits gibt es inzwischen doch mit Game of Thrones schon eine Serie, die zeigt, dass man auch umfangreichere Romanserien als Fernsehserien produzieren kann und das auch noch gut machen kann.
Und jetzt eben letzten Sommer die Verfilmung Verseriung von Outlander. Die Highlandersaga von Diana Gabaldon, die mich im Jahr 2002 Urlaub in Schottland hat machen lassen. Die durchaus häufig kritisiert wurde, die aber für mich eine der Serien war zu der ich gerne zurück ging/gehe, weil ich mit dieser Geschichte und den darin beschriebenen Charakteren gerne meine Zeit verbringe und sie wieder zu lesen ist, wie Freunde wieder zu sehen. Die Bücher sind enorm zerfleddert und ich habe mir kurz bevor ich erfahren hatte, dass die Serie startet die englische Variante auf mein Kindle geladen.
Und was soll ich sagen. Die Fernsehserie ist gut gemacht. Und weil ich bei Fernsehserien die ich toll finde auch gerne mehr sehen möchte als nur die Serie selbst, sondern auch Hintergrundinformationen, Making Ofs, Interviews etc suche, habe ich auf Youtube nach ebendem gesucht. Nicht sehr praktisch, denn siehe erste Zeile. Aber dann stolperte ich über “The Scot and the Sassenach” von Storywonk und konnte mich dank Funkkopfhörer und mp3-Player wieder vom Rechner entfernen. Denn das sind Podcasts auch wenn sie auf Youtube stehen. Dort haben sie einfach ein Bildchen und sind sonst nur Ton.
Es handelt sich dabei um ein Ehepaar, die zusammen diesen Podcast zur Serie machen. Er ist Schotte und hat die Bücher (angeblich) nicht gelesen, sie ist Amerikanerin und liebt die Bücher. Sie analysieren jede Folge, und sind dabei unglaublich begeistert und fanboyen und -girlen so ein bisschen vor sich hin. Es macht mir unglaublich viel Spass den beiden zuzuhören. Und weil die Serie momentan auf Hiatus ist, der zweite Teil der ersten Staffel wird erst ab April nächsten Jahres ausgestrahlt, musste ich mal gucken, was die sonst so an Podcasts machen. Einiges. Nicht, dass es reichen würde, dass Alastair inzwischen das erste Buch gelesen hat und es im “Outlander Seminar” häppchenweise auseinander nimmt, nein sie machen genau das gleiche wie bei “Outlander” mit “Buffy”. Und wenn es eine Fernsehserie gibt zu der ich immer wieder zurückkehre, dann ist es Buffy. Ich brauche mir die Folgen gar nicht nochmal ansehen, denn die Analyse ist so, dass die Folgen jeweils nochmal komplett rekapituliert werden (und ich damit Kopfkino habe) und dann besprochen.
Und während ich auf die jeweils neuen Podcasts warte höre ich mir die alten an. Bei Storywonk Sunday wurde meistens erstmal über irgendwelche Filme und Serien gesprochen, die sie sich gerade angesehen haben und dann ging man auf ein Thema ein, das vor allem für Autoren interessant ist. Und ich hör trotzdem gerne zu. Inzwischen haben sie es auseinander geholt und machen je einen Podcast zu popkulturellen Themen und einen zu schreiberischen Themen. “The Lightbulb” ist dabei der für mich interessantere Teil, denn Autor werde ich bis auf den Blog wohl nicht werden.
Nebenbei machen sie dann auch noch häufig Werbung für andere Podcasts. Ich habe noch lange nicht bei allen reingehört. Im Rahmen des Scot and the Sassenach haben sie auch auf den Outlandercast von Mary und Blake verwiesen. Den finde ich nicht ganz so toll, auch weil ich ihre Stimme etwas nervig finde, aber man kann ja mal reinhören. Auch in geringen Dosen höre ich dann den “Parentcast Podcast“, wo es zwischendurch mal zum Fremdschämen kommt aber hey, dafür heisst es auch “judgement free zone”. Aber sie holen sich dann doch manchmal Experten zu ihren Themen dazu und lassen sich und ihre Hörer aufklären über Themen wie Autositze, Baby Led Weaning, wie man den Kontakt mit seinen Freunden hält die noch keine Kinder haben etc.
Jetzt sagt ihr vielleicht: schön und gut, aber mein Englisch ist grottenschlecht und ich will trotzdem Sachen hören. Da kann ich die Consulting Nerd Girls empfehlen. Wenn auch nur bedingt, da ich ihre Hangouts nur selten angucke bzw. höre.
Zunächst war mir das Format “Hangout” zu blöd. Ich mag Videos wo mir nur erzählt wird nicht wirklich gerne (auch wenn ich die Mädels wirklich mag und mich jedes Mal freue sie zu sehen). Aber man könnte ja auch nur zuhören, etwas was mir viel zu spät aufgefallen ist.
Dann sind vier manchmal etwas zu viel zumindest so unmoderiert wie das dort ist (oder war, der letzte Hangout den ich angehört habe war der zum Hobbit und mir zu stressig). Und manche der dort besprochenen Computerspiele kenne ich nicht und sind damit für mich jetzt auch nur bedingt interessant.
Ich hoffe die nehmen mir das jetzt nicht übel. Es ist leider nicht ganz mein Format.
Aber hey, ich möchte sie dennoch empfehlen, weil sie auf Themen wie “Frauen in Scifi” oder eben auch die “Männerdomierten” Computerspiele eingehen. Überhaupt ist das Thema Frauen dort hoch im Kurs und kann meiner Meinung nach nicht häufig genug besprochen werden (bis es endlich mal in allen Hirnen angekommen ist, aber dafür müssen glaub ich noch ein paar Generationen Feministinnen und Feministen (ja auch die Männer dürfen sich da an die Nase fassen) vorbei ziehen).
So, jetzt hab ich genug empfohlen, vielleicht hört ihr ja auch Podcasts (ich weiss es von Rareb, aber was sie hört, weiss ich nicht…. ) und könnt mir etwas empfehlen. Gerne auch Hörbücher, ich habe eine grosse Wohnung die sauber gehalten werden muss und sobald ich einen Raum verlassen habe, wird dort irgendwas ausgeleert und ich kann von vorne anfangen.
Also ich höre ja schon lange keine Podcasts mehr. Als ich sie noch gern gehört habe, war “Schlaflos in München” bei mir ganz weit vorne.
Bei Hörbüchern kann ich dir nur alle Bücher wärmstens ans Herz legen, die von David Nathan gelesen werden. Die “Eragon”-Hörbücher, gelesen von Andreas Fröhlich, kann ich auch sehr empfehlen! Sehr gut gemacht ist auch das Hörbuch “Amokspiel”. Sebastian Jäger ist nämlich auch ein ganz toller Sprecher.
Ich höre derzeit lieber Hörspiele, da ich bei Hörbüchern leider immer einschlafe. Höre sowas nämlich immer im Bett und bei so monotonen Vorträgen schlafe ich da ganz gern ein.
Abends im Bett lese ich eher, als das ich höre. Ich brauche hauptsächlich bei körperlicher Tätigkeit oder beim Kind ins Bett bringen Ablenkung. Andreas Fröhlich ist natürlich als Sprechername bekannt (drei Fragezeichen, Herr der Ringe), David Nathan kannte ich noch nicht, aber ich werd mich mal umsehen.
Du meinst Simon Jäger oder? der hat auch Fitzeks Noah gelesen, hat mir auch sehr gut gefallen.
Hörspiele finde ich auch gut. Mein Vater war ein grosser Fan und entsprechend sind das auch Kindheitserinnerungen.
Vielen Dank für die Tips!
Das ist ja lustig – ich hab das Posting auf Facebook gesehen und gedacht, “ja, Podcasts hör ich auch gerne!”
😀
Allerdings nutze ich eigentlich nicht wirklich das Medium Podcast für sich, als eigenes Medium, sondern ich höre damit eher zeitversetzt Radio, d.h. meine Lieblingspodcasts sind alles Sendungen des Schweizer Radios. Entsprechend sind die meisten Wortbeiträge auch auf Schwyzerdütsch und da weiss ich nicht, wie interessant das für dich ist. Aber hier trotzdem…
Wortsendungen:
Focus Knapp einstündiges Interview mit einer (mehr oder weniger) bekannten oder sonstwie interessanten Persönlichkeit, meist aus der Schweiz. Entsprechend sind die meisten Interviews auf Schwyzerdütsch – allerdings gibt es auch z.B. ein echt spannendes Interview mit Hans Zimmer (das ich auch empfehle, wenn man seine Filmmusik gar nicht so gut findet – einfach, weil man erfährt, wie er an Musik herangeht.)
Ausserdem empfehlenswert aus jenen, die ich gehört habe (das letzte Mal im November), ist Marco Chiudinelli – ein Tennisprofi, der gleich alt ist wie Roger Federer und aus dem gleichen Club kommt, aber es halt nicht bis an die Weltspitze geschafft hat.
Input Einstündige Hintergrundsendung über ein meist aktuelles Thema (oder häufig auch Zeitgeist-Themen), die meist wirklich gut und ausgewogen recherchiert. Ich fand die Sendung über Mittelaltermärkte extrem spannend – und auch jene über Mobbing (auch schon über ein halbes Jahr her). Hier kommt es auch stark aufs Thema an, ob es einen interessiert oder nicht. Schwyzerdütsch – aber manchmal mit deutschen Expertinnen, die dann entsprechend Hochdeutsch sprechen.
Passage Der intellektuelle Zwilling von “Input” auf Radio SRF2 Kultur – ist immer auf Hochdeutsch (da SRF2 Kultur generell immer auf Hochdeutsch sendet), aber wirklich eher schwere Kost. Ich hab da einige wirklich spannende Interviews und Features gehört – zu politischen und kulturellen Themen – allerdings braucht die ganze Sendung auch viel Konzentration, weil die Gedanken meist sehr dicht präsentiert und diskutiert werden.
Digital Podcast Alle Beiträge, die von der SRF Digital-Redaktion in der vergangenen Woche hergestellt wurden, d.h. grösstenteils auf Schwyzerdütsch, aber wenn es für Radio SRF4 News war, zwischendrin auch auf Hochdeutsch. Schwerpunkte sind aktuelle Tech-Themen und der wöchentliche Game-Tipp. Entsprechend natürlich genau auf meiner Wellenlänge. 😀 Der SRF-Game-Experte Guido Berger spricht sich seit einiger Zeit vehement für mehr Diversität in Games aus – was ich ziemlich cool finde, weil ihm halt keiner vorwerfen kann, er wäre kein “echter Gamer”.
Die andere Presseschau Die gesammelten kurzen Satirebeiträge von Psychoanalytiker Peter Schneider, der täglich seltsame und lustige Ergüsse der Presse kommentiert. Wobei ich da den Podcast schon lange nicht mehr höre, weil es so am Stück dann doch etwas viel wird, die Beiträge sind halt darauf ausgerichtet, kurz und prägnant im Radio zu laufen und entsprechend für meinen Geschmack etwas zu schnell, um mehrere davon nacheinander zu hören. (Aber ist auf Hochdeutsch, weil Peter Schneider eingebürgerter Schweizer mit deutschen Wurzeln ist, und seine Persona darauf beruht)
International Hintergrundsendung von SRF1 und SRF4 News zu einem aktuellen ausländischen Thema.
Kontext Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen auf Radio SRF2 Kultur (damit auf Hochdeutsch). Höre ich selbst zwar nicht, aber hat mir ein Freund aus Österreich empfohlen (er hat mir eh mehrmals gesagt, dass er die Podcasts des Schweizer Radios mag)
Wissenschaft im Gespräch Sendung zu aktuellen Wissenschaftsthemen auf SRF2 Kultur und SRF4 News. Hör ich auch nur gelegentlich, aber könnte dich ja vielleicht auch interessieren.
Doppelpunkt Hintergrundsendung auf SRF1, auf Schwyzerdütsch. Höre ich nicht als Podcast, aber bei meinen Eltern läuft immer SRF1, da hab ich es ab und zu gehört. Ist halt wie “Input”, nur entsprechend auf die Hörerschaft von SRF1 ausgerichtet, d.h. “klassischer” und “erwachsener”. (Wobei ich beide Sendungen qualitativ ähnlich gut finde, es ist nur eine Frage des Tonfalls.)
Espresso Die morgendliche Konsumentensendung auf SRF1. Höre ich selbst auch eigentlich nicht – aber ich dachte, das könnte dich vielleicht interessieren. (Allerdings Schwyzerdütsch)
Trend – das Wirtschaftsmagazin Läuft jeweils am Samstag früh auf SRF1 und höre ich deshalb auch nur zufällig bei meinen Eltern. Falls du dich für aktuelle Wirtschaftsthemen interessierst… sind meistens auch gut recherchierte Hintergrundinformationen.
Musiksendungen (aus urheberrechtlichen Gründen nur aus der Schweiz abrufbar):
Lost and Found DJ Pesa stellt auf Radio SRF Virus wöchentlich Vinyl-Perlen vor – hauptsächlich Soul, Funk und Jazz, ab und zu auch Hip-Hop und die zugrundeliegenden Samples. Wenn man diese Stile nicht mag, ist es natürlich nicht so spannend – aber man hört in der Sendung eigentlich immer Musik, die man sonst nirgends hört – und ich habe schon einige spannende Künstler auf diesem Weg entdeckt.
Pop-Routes Eine Stunde Geschichte(n) der Popmusik zu einem bestimmten Thema (Moderation auf Schwyzerdütsch). Die Qualität der Sendung variiert natürlich je nachdem, ob einen das Thema und die entsprechende Musik interessiert.
Ansonsten kann ich auch noch die “Specials” empfehlen – je nach musikalischem Interesse, Reggae-Special (läuft jeweils am Dienstag im Radio), Rock-Special (Mittwoch), World Music-Special (Donnerstag), Black Music Special (Freitag) und CH-Special (Samstag).
Äh ja… das ist wohl die gesammelte Zusammenstellung, wofür wir hier Radio-und Fernsehgebühren bezahlen. Ich schaue praktisch nie fern, aber das Schweizer Radio ist tatsächlich etwas, das ich vermisse, wenn ich im Ausland bin und für das ich auch gerne Gebühren bezahle.
ui wow. Ich hör ja durchaus auch Schweizerisches Radio. Habe ja auch nicht wirklich ein Problem mit Schwyzerdütsch. Das wäre ja auch schlimm, nach 5 Jahren hier. Auch wenn ich bei den anderen Regionen ausser Züridütsch manchmal schon noch Probleme habe. Ich werd mir sicherlich ein paar Sachen mal anhören. Danke vielmals.
Ups. Ja. Meinte Simon Jäger. An Hörspielen höre ich gern Horrorsachen wie “Gabriel Burns” und “Faith – The Van Helsing Chronicles”. Was Fantasy-Hörspiele anbelangt, war “Abseits der Wege” sehr gut und “Drizzt”.
Mische gern zwischen Hörbüchern und Hörspielen, hauptsächlich aus dem Genre Fantasy. Einige Hörspiele wurden Dank Kyralla benannt, bei mir standen Abseits der Wege, Drizzt, Der Uralte Weg und aktuell Dragonbound auf meiner ToListen und … nach dem nächsten Hörbuch möchte ich mich auch mal an Faith van Helsing heran wagen.
Hörbücher aber nur, wenn ich mal nicht lese – lasse mir das Dank iTunes immer mit Kapiteln umwandeln, so kann ich einzelne Kapitel hören und jederzeit abbrechen.
Bei Podcast bin ich leider nicht bewandert. Aber Tina (Wintermensch) hat glaube ich den ein oder anderen auf ihrem Blog vorgestellt, so als Inspiration :-).
Schöne Woche wünsche ich euch und … hoffe, seit alle bald wieder fit/genesen ^^.