Where are you from?
Ich habe einen Artikel im Tyisch Duits Blog über Heimat gelesen. Bzw. über Wahlheimat. Und wie für die Autorin ist für mich die Frage nach “woher kommst du?” ziemlich irritierend.
Ich tendiere zwar grundsätzlich dazu, München als meine Heimat zu definieren. Und noch habe ich dort (bzw. im Umland) den längsten Teil meines Lebens verbracht. Aber doch, ich wohne ja schon eine ganze eine ganze Weile hier in der Schweiz, habe zwischendrin auch woanders in Deutschland gewohnt und auch meine Niederländische Herkunft, die zwar nur in der zweiten Generation aber eben doch vorhanden ist, spielt ja auch noch eine Rolle. Schliesslich wurde ich in Neuseeland ja auch mal gefrag aus welchem Eck der Niederlande ich komme. Hm.
Und bei den Podcasts die ich momentan höre gibt es gerne eine Introduction. Dort sagt dann jemand “Hi, dies ist [Name] aus [Land/State], dieser Podcast ist eine xy Produktion blabla” und ich denke mir immer: an der einen Seite lustig, weil man so die unterschiedlichen Dialekte und Akzente zuordnen kann, aber wenn ich jetzt selbst so einen Text in Englisch aufsagen würde wäre das wohl ziemlich verwirrend. “Hi, dies ist Anita aus der Schweiz, mein Akzent sagt aber, dass ich aus Deutschland oder vielleicht doch aus den Niederlanden komme” Oder würde ich da doch angeben, dass ich aus Deutschland bin. So wie ich es hier in der Schweiz ja oft genug tue um mein nicht vorhandenes Schweizerdeutsch zu erklären. Und ich weiss eben auch häufig nicht, wonach dabei gefragt wird. Wollen die Leute wissen wo ich aufgewachsen bin? Oder doch nur wo ich gerade wohne um zum Beispiel herauszufinden ob ich eine lange Anfahrt hatte.
Verwirrend das Ganze.
Ein englischer Freund beantwortete die jährliche Frage “Fährst über Weihnachten nach Hause?” immer mit “Ich fahre jeden Tag nach Hause”. Für ihn war “zu Hause” stets der Ort, wo jemand gerade wohnt.